Ein altes Sprichwort sagt: „Nach Ladakh kommen nur gute Freunde oder schlimme Feinde.“

Nicht umsonst, denn Ladakh war bis vor Kurzem so schwer zugänglich, dass man es sich redlich überlegen musste, die Reise in die Hochgebirgswüste anzutreten.

Dank Flugzeuge und des Straßenbaus ist Ladakh inzwischen wesentlich einfacher zu bereisen. Seit den 70er Jahren mit der Öffnung Ladakhs für den Westen nutzen diese Chance auch mehr und mehr Menschen.

Kulturell hat Ladakh einiges zu bieten: Klöster mit Mönchen und Nonnen in dunkelroten, gelben Roben, murmelnd im Gebet versunken. Alte Frauen mit schütterem Haar, die ohne Unterlass eine Gebetsmühle in ihrer Hand drehen. Gebetsfahnen in den Farben der fünf Elemente – blau, weiß, rot, grün, gelb –  wild flackernd auf Häusern und Pässen. Weiß getünchte Häuser, auf deren Dächern getrockneter Dung und Heu für die Tiere gelagert wird. Das Leben auf Höhen zwischen 3.000m und 5.000m ist einfach, karg und zehrend. Trotzdem hört man kaum je ein Wehklagen. Man ist zufrieden mit dem was man hat.

Auch landschaftlich hat Ladakh einiges zu bieten: Wilde Kontraste zwischen dürr-trockenen Steinwüsten und im Sommer grünen Oasen. Sich steil auftürmende Berge im Zentrum und  Westen Ladakhs  lösen die sanften „Hügel“ (meist 6.000er) des tibetischen Hochplateaus im Osten ab. Tiefblaue Salzseen auf über 4.000m, Sandwüsten, der in Ladakh noch recht „kleine“ Indus, der erst in Pakistan seine volle Größe erreicht, Pässe, die Blicke über die Berge des Himalaya und Karakorum schweifen lassen, grüne Felder, die sich  als Terrassen harmonisch in die Natur einfügen … das und so viel mehr ist Ladakh.

„Als ich kurz vor der ersten Landung in Ladakh aus dem Flieger gesehen habe, wusste ich, dass ich hier ein zweites Zuhause gefunden habe. „

Christian Hlade