Fläche: 96,000 qkm
Hauptstadt: Leh
Bevölkerung: 270,000
Religion: 50% Buddhisten, 45% Muslime (hauptsächlich im Kargil-Distrikt), 5% andere Religionen



Ladakh liegt geographisch gesehen im Transhimalaya-Gebiet des tibetischen Plateaus. In Höhen zwischen 5000 bis über 7000 Meter erstrecken sich von Südost nach Nordwest die Gebirgsketten des westlichen Himalaya und des Karakorums am Südrand des großen innerasiatischen Hochgebirgsblocks. Strategisch gesehen besitzt Ladakh eine äußerst wichtige Position. Im Nordosten grenzt es an China, im Nordwesten an Pakistan, im Westen an Kaschmir und im Süden an die indischen Provinzen Himachal Pradesh und Punjab.

Ladakh zeichnet sich klimatisch durch ein halbwüstenhaftes Klima aus, das von extremer Kälte und Hitze geprägt ist. Kurze und heiße Sommer werden abgelöst durch lange und extrem kalte Winter mit Temperaturen bis unter die -30 Grad Celsius Marke.


Der Monsun wird durch den Himalaya abgehalten auch nach Ladakh zu ziehen. Deswegen verzeichnet Ladakh auch nur äußerst geringe Niederschläge und ist sehr trocken. Deswegen zählt das Schmelzwasser des im Winter gefallenen Schnees auf den Bergen als auch der Gletscher zur wichtigsten Quelle zur Bewässerung der Felder. Trotz allem kann es auch im Sommer zu leichten Regenfällen kommen.


Durschnittstemperaturen in Grad Celsius, Leh, Ladakh:


Jänner
Tagestemperatur: -2,8
Nachttemperatur: -14
Niederschlagstage: 6

Februar
Tagestemperatur: 0,8
Nachttemperatur: -11,8
Niederschlagstage: 4

März
Tagestemperatur:  6,4
Nachttemperatur: -6,3
Niederschlagstage: 4

April
Tagestemperatur: 12,4
Nachttemperatur: -1,2
Niederschlagstage: 3

Mai
Tagestemperatur: 17,1
Nachttemperatur: 2,8
Niederschlagstage: 3

Juni
Tagestemperatur: 21,1
Nachttemperatur: 6,7
Niederschlagstage: 2

Juli
Tagestemperatur: 24,7
Nachttemperatur: 10,2
Niederschlagstage: 4

August
Tagestemperatur: 24,2
Nachttemperatur: 9,6
Niederschlagstage: 5

September
Tagestemperatur: 20,9
Nachttemperatur: 5,4
Niederschlagstage: 3

Oktober
Tagestemperatur: 14,2
Nachttemperatur: -0,9
Niederschlagstage: 2

November
Tagestemperatur: 7,8
Nachttemperatur: -6,6
Niederschlagstage: 1

Dezember
Tagestemperatur: 1,6
Nachttemperatur: -11,1
Niederschlagstage: 5

Daten von www.wetter.com


Besonders im Juli und August müssen Sie mit großen Temperaturunterschieden rechnen. Tagsüber kann es auch über 30 Grad haben, in der Sonne steigt das Thermometer dann auch auf über 40 Grad Celsius. Nachts sinken die Temperaturen um bis zu 20 Grad, in der Hochsaison aber auch in Höhen über 4.000m nicht unter 0 Grad. Die Schneegrenze liegt im Juli/August gewöhnlich bei ca. 5.500-6.000m.


Die richtige Kleidung
„Ich werde oft gefragt, was man als Gewand mit nach Ladakh nehmen soll. Darauf gibt es die einfache Antwort: Stellen Sie sich auf alles ein! Kaltes, warmes, heißes Wetter. Mit und ohne Niederschläge. Am Besten ist Kleidung nach dem Schichtprinzip: Kurzärmelig, Langärmelig, Pullover, Jacken!
Robert, Mitarbeiter von Weltweitwandern

Trotz der zahllosen Veränderungen lebt noch immer ein überwiegender Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Traditionell ist die ladakhische Ökonomie eine höchst effiziente beschriebene Subsistenzwirtschaft, in der fast alle zum Leben notwendigen Güter aus der Landwirtschaft und Viehzucht gewonnen werden.


Die Landwirtschaft kann aufgrund der außergewöhnlichen Sonneneinstrahlung und der Bewässerungsanlagen mit größtem Erfolg betrieben werden. Und das obwohl die Dörfer zwischen 3.000 und 4.000 Meter liegen. Angebaut wird hauptsächlich Gerste. In den etwas niedrigeren Regionen werden Obstbäume, wie Aprikosen-, Äpfel- und Nussbäume, gezogen. In den Gärten werden über die Sommermonate die meisten auch bei uns bekannten Gemüsesorten, wie Rüben, Kartoffeln, Karotten usw. angebaut.


Der Osten und Südosten Ladakhs, namentlich Changthang und Rupshu, wird von den als Changpa bezeichneten Nomaden bewohnt, die von der Schaf-, Ziegen- und Rinderhaltung leben. Zusätzlich finden sich in ganz Ladakh Yaks und Dzo, das sind Kreuzungen zwischen weiblichen Yaks und männlichen Rindern. Durch diese Tiere sind Lebensmittel, wie Milch und Butter, als auch Materialien wie Wolle, Seile und Brennstoffe gesichert.


Neben der Landwirtschaft und Viehzucht kam traditionell besonders dem Handel eine große Bedeutung zu. Ladakh, an der Seidenstrasse gelegen und wichtiger Knotenpunkt verschiedener Handelsrouten Zentralasiens, unterhielt besonders mit Turkestan und Tibet eifrigen Handel. Nach 1962-63, in Folge der Grenzkriege mit China, kam der Handel in diese Gebiete zum Erliegen und beschränkt sich heute auf den innerindischen Handel, der jedoch durch Nichtladakhis dominiert wird. Die Ladakhis selbst beschränken sich seit dieser Zeit auf lokale Handelstätigkeiten.


Heute sei insbesondere der Tourismus als wichtige Einnahmequelle vieler Ladakhis genannt. Seit der Öffnung Ladakhs für den Tourismus 1974 bestreiten immer mehr Ladakhis ihre Einkünfte im Geschäft mit den TouristInnen, wenngleich der Verkauf von Souvenirs und das Restaurantgewerbe für Touristen hauptsächlich von Kashmiris, Hindus und Tibetern betrieben werden.


Neben dem Tourismus muss man als neuere Einkunftsquelle von größerer Bedeutung auch das Militär erwähnen. Aufgrund der wichtigen strategischen Bedeutung Ladakhs zwischen China und Pakistan, mit denen Indien immer wieder Konflikte ausgetragen hat und austrägt, ist das Militär ständig präsent. Viele Ladakhis behaupten, dass es in Ladakh zahlenmäßig mehr Soldaten als Ladakhis gibt. Wenngleich dies eine Übertreibung sein mag, zeugt es doch von der immensen Präsenz des Militärs im Alltag der Ladakhis.


Heute geht nahezu aus jeder Familie mindestens ein Mitglied zum Militär und sichert dort sein Einkommen. Indirekt wird am Militär zB durch den Verkauf von Gemüse und den von den Militärs genutzten Dienstleistungen verdient. Desweiteren profitieren die Ladakhis insbesondere auch vom Ausbau der Infrastruktur durch das Militär.

Trotz der extremen Bedingungen der ladakhischen Landschaft findet sich eine Vielzahl an Wildtieren. Weit verbreitet sind Gemsen, Antilopen, Wildziegen und Blauschafe. Als besonders interessant sind hier das Nyan, ein Wildschaf mit der Schulterhöhe eines Esels, das kleinere Shapo-Schaf und das Na, das Blauschaf zu nennen. Die Ibex-Antilope findet sich besonders in entlegenen Gebirgsstöcken und steilen Klippen hoch über dem Indus und in Zanskar. In den ladakhischen Hochebenen finden sich die Tibet-Antilope, die Gazelle und der Wildesel, der Kyang, der in großen Rudeln besonders im Changthang zu finden sind.


Seltener zu sehen sind verschiedenste Raubtiere, wie der Schwarze Bär, die Pallas-Katze und besonders der heimliche Herrscher des Himalaya der Schneeleopard. Häufiger allerdings sieht man Wölfe und Füchse.


Auch die Pflanzenwelt ist trotz karger Bedingungen nicht zu unterschätzen. Besonders entlang der Bäche und auf den Hochebenen findet man eine außerordentliche Blumenvielfalt. Butterblumen, Anemonen, Astern, Geranien, Disteln, Blaumohn, Edelweiss um nur einige zu nennen.


Ladakh war bis ins 19. Jahrhundert über fast tausend Jahre hinweg ein unabhängiges Königreich. 1846 wurde es mit der Unterwerfung des Köngis von Ladakh unter den Dogra Maharaja von Jammu Raja Gulab Singh endgültig an Jammu angeschlossen und integraler Bestandteil von Kaschmir.

Bis zur indischen Unabhängigkeit Indiens setzte sich Ladakh aus den Distrikten Leh, Kargil und Skardu zusammen. Seit 1947, dh nach dem Abzug der Briten und der indischen Unabhängigkeit, ist Ladakh ein Distrikt des indischen Bundesstaates Jammu und Kashmir. Dieser Bundesstaat ist dreigeteilt in die Regionen Jammu, Kashmir und Ladakh. Ladakh selbst setzt sich wiederum aus den Distrikten Leh mit buddhistischer und Kargil mit muslimischer Mehrheit zusammen.



Aufgrund des minoritären Status innerhalb eines hauptsächlich islamischen Bundesstaates kämpft Ladakh seit langem dafür in ein Union Territory umgewandelt zu werden. Im Zuge dieser Bestrebungen wurde diversen Bevölkerungsgruppen ein Scheduled Tribe Status und Ladakh schließlich die Errichtung des Ladakh Autonomous Hill Developement Council (LAHDC) 1989 als Kompromiss zugestanden, was in gewissen Bereichen autonome Entscheidungen erlaubt.

Frühe Geschichte
Vermutlich waren die indoarischen Darden und Mon die ersten Bewohner Ladakhs. Noch heute findet man Felsreliefs, Zeichnungen und Ritzungen mit Jagd- und Steinbockmotiven von den Darden, die damals als Jäger und Hirten lebten, mit einer starken schamanischen Kultur. Nach Auseinandersetzungen mit den Mon ließen sich die Darden im Unteren Ladakh nieder. Überreste dardischer Bauten findet man sogar noch in Leh, über dem Palast. Außerdem nimmt man an, dass es sich bei Ruinen in Chigtan, Khaltse und Alchi um ehemalige Darden-Burgen handelt.



Die Mon wurden hautpsächlich im Oberen Ladakh sesshaft und lebten ebenfalls als Hirten und Jäger. Auch die Mon errichteten stolze Burgen, insbesondere in Zanskar, zB in Padum und Tsadar. Als erste Bevölkerungsgruppe waren sie es, die den Buddhismus annahmen.

Ladakh als tibetisch-buddhistisches Königreich
Der vermutlich erste König von Ladakh war Nyatri Sangpo, der wahrscheinlich aus Tibet stammte. Ihm wird nachgesagt, dass er Nachkomme des mythischen Königs Ling Gesar sei. Seine Residenz könnte unter Umständen im heutigen Phyang gelegen haben.

Erst im 1. Jhdt. nach Christus beginnt die Zeit der ersten historisch belegbaren Könige von Ladakh, die der tibetischen Yarlung-Dynastie zugerechnet werden. Palgyi Gon soll der erste gewesen sein, der in dieser Dynastie, die Herrschaft über Ladakh um 930 errang. Die Nachfahren Palgyi Gons hatten ihre Residenzen in Shey und Sabu. Trotz allem hielten sich noch lange unabhängige dardische Fürstentümer in gewissen Regionen Ladakhs an der Macht.

Mit den ersten Königen Ladakhs wurden unzählige tibetisch-buddhistische Klöster errichtet und Ladakh entwickelte sich zu einem wahren Kulturzentrum des tibetischen Buddhismus. Erst nachdem der Buddhismus in Indien an Einfluss verlor verlagerte sich dieses Zentrum vermehrt nach Zentraltibet.

Aufgrund von Familienstreitereien wurde Ladakh im 15. Jhdt. in zwei Königreiche geteilt. Die Brüder Dragspa Bum und Drags Bumde teilten sich Ladakh.

Die Namgyaldynastie (1470-1834)
Unter Lhachen Bagan wurde Ladakh schließlich wieder vereint und die Residenz wurde in die heutige Hauptstadt Leh verlegt. Lhachen Bagan nannte seine Dynastie Namgyal, was soviel wie „großer König“ bedeutet. Das Königreich von Zanskar wurde bis ins 19. Jhdt. von den Fürsten von Padum und Zangla regiert.
Der Sohn von Lhachen Bagan und nächste König Sassi Namgyal konnte schließlich auch das dardische Fürstentum von Chigtan erobern. Sein Nachfolger Tsewang Namgyal annektierte in seiner Regentzeit von 1532 bis 1560 auch das Kulutal. Ab dieser Zeit kam es vermehrt zu Attacken von turko-mongolischer und baltischer Seite. Jamyang Namgyal, der Nachfolger von Tsewang Namgyal, konnte zwar eine weitreichende Bekehrung zum Islam verhindern, musste aber eine Prinzessin von Baltisan heiraten.

Der Sohn des Königs und der baltischen Prinzessin war der legendäre Sengge Namgyal, der bis heute als der wichtigste und einflussreichste König Ladakhs gilt. Unter ihm konnten große Teile zurückerobert werden, die durch vorherige Angriffe verloren gingen. Unter Sengge Namgyal erreichte Ladakh erneut eine kulturelle Hochblüte. Unter ihm wurden wichtige buddhistische Klöster errichtet. Während in Tibet die Gelugpa-Sekte (Gelbmützen) unter der Führerschaft der Dalai Lamas verstärkt an Bedeutung gewann, förderte Sengge vor allem die Drukpa-Kargyü-Sekte (Rotmützen). Ausserdem bestand er auf die Teilung in weltliche und geistliche Macht, während in Tibet der Dalai Lama beides verkörperte. Viele Drukpa-Kargyüpa-Mönche flüchteten aus Tibet und ließen sich in Ladakh und Bhutan nieder. Während dieser Zeit wurden die bedeutenden Klöster von Stakna, Hemis und Chemre gegründet.

Mit Hilfe der Mongolen planten die Tibeter unter dem 5. Dalai Lama schließlich einen Kriegzug nach Ladakh. Der Nachfolger Sengges Delegs Namgyal (1660-1685) wandte sich aus diesem Grund um Hilfe rufend an den Mogulen von Kaschmir, mit dem schließlich die Niederschlagung der Invasion bei Basgo gelang. Dennoch wurden im Friedensvertrag von Timosgang die ladakhischen Regionen Guge und Purang, als auch Goldminen und Salz- und Boraxlager den Tibetern zugesprochen. Kaschmir erhielt für seine Hilfestellung ab nun Tributzahlungen, konnte eine Moschee in Leh errichten und die Familie um Delegs Namgyal musste zum Islam übertreten.

Ende der ladakhischen Selbstherrschaft
Nachdem Ladakh fast über ein Jahrtausend ein unabhängiges Königreich war, wurde es 1834 unter Zorawar Singh, dem Wesir des Maharajas von Jammu, Teil von Jammu und Kashmir. Der damalige König von Ladakh wurde entmachtet und die gesamte Familie zog in den Palast von Stok – wo die Nachkommen noch heute leben.

Nach dem Ende der britischen Herrschaft in Indien und der Teilung des indischen Subkontinents in Pakistan und Indien, blieb die Zugehörigkeit Kaschmirs lange Zeit unklar. Somit kam es bald zu kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Parteien, die beide Anspruch auf Kaschmir erhoben. Nachdem Kaschmir nach mehreren Kriegen geteilt wurde, wurde Ladakh, inklusive Zanskar und Kargil Teil des indischen Staates. Aufgrund einer Invasion der chinesischen Armee in das ladakhische Gebiet von Aksai Chin wurde jedoch später ein großer Teil Ladakhs verloren, das heutige zum chinesischen Sinkiang zählt.

Sprache
Von der überwiegenden Bevölkerung wird Ladakhi als Muttersprache gesprochen. Ladakhi ist eine tibeto-birmanische Sprache der tibetischen Sprachfamilie, die große Ähnlichkeiten mit der Grammatik des Tibetischen aufweist und dieselbe Schrift verwendet. Viele Ladakhis bezeichnen ihre Sprache stolz als das „authentische“ Tibetische, das in den Frühzeiten Tibets in Lhasa gesprochen wurde. Erst seit wenigen Jahren gibt es Versuche das Ladakhi auch in schriftlicher Form einzuführen, buddhistische Texte, die einzige Literatur in Ladakh, und sonstige Aufzeichnungen wurden in Tibetisch verfasst.


Neben Ladakhi werden Urdu, sowie „shina“ und „dardi“ Dialekte aus der Familie der indo-arischen Sprachen gesprochen. An den Schulen wird hauptsächlich Urdu, Hindi wie auch Englisch unterrichtet. Ladakhi selbst kommt an den Schulen leider eine untergeordnete Stellung zu.


Religion: Buddhismus & Islam
In Ladakh spielen zwei Religionen eine wesentliche Rolle im Leben der Menschen. Während im Osten Ladakhs (Distrikt Leh) hauptsächlich der Buddhismus tibetischer Ausprägung eine Rolle spielt, ist der Islam – vorwiegend shiitischer Ausrichtung – im Westen (Distrikt Kargil) stärker verbreitet.


Der Buddhismus und seine Anfänge in Ladakh
Noch bevor sich der Buddhismus in Ladakh durchsetzen konnte waren die Menschen Anhänger einer animistischen Religion, in der insbesondere Schamanen eine große Rolle spielten. Schamanische Elemente und Riten sind bis heute wichtige Bestandteile im Buddhismus Ladakhs (so generell im tibetischen Buddhismus).


Ca. 300 vor Christus, zur Zeit des großen „Religionskaisers“ Ashoka, der damals über Indien regierte und ein begeisterter Anhänger des Buddhismus und seiner Philosophie war, reisten buddhistische Gelehrte von Kashmir nach Ladakh, um die Lehre Buddhas zu verbreiten. Doch auch schon die ersten Bewohner Ladakhs, namentlich die Mon und Darden, waren Anhänger des Buddhismus.


Die stärkste Verbreitung fand der Buddhismus in Ladakh jedoch mit der Reise des großen Tantrikers Padmasambhava (der „Lotosgeborene“) im 8. Jahrhundert durch Ladakh. Man sagt ihm nach, dass er mit seinen magischen Kräften die bösen Bön-Geister besiegt hat und damit die Menschen zum Buddhismus bekehrt hat. Der Legende nach meditierte Padmasambhava in verschiedensten Höhlen, wo heute wichtige Klöster zu finden sind (zB Thakthok, Sani, Shergol, Lamayuru).


Neben Padmasambhava ist der Gelehrte Rinchen Zangpo (958-1055) als wichtiger Bereiter des Buddhismus in Ladakh zu nennen. Er war ein bedeutender Übersetzer und war maßgeblich an der Gründung von 108 (eine Zahl wichtiger religiöser Bedeutung) Klöstern in Ladakh, Spiti und Guge beteiligt.


Nachdem das bisherige buddhistische Zentrum Kashmir infolge islamischer Eroberungen und Konvertierungen verloren war, entwickelte sich Tibet zum neuen spirituellen Zentrum – auch für Ladakh. Wichtige Mönche aus Ladakh erhielten fortan ihre Ausbildung in Tibet.


Der tibetische Buddhismus im Alltag der Menschen
Wie auch in Tibet haben sich auch in Ladakh mit der Verbreitung des Buddhismus Elemente der vorbuddhistischen Religion bewahrt. So ist der Alltag der Menschen noch immer stark mit einem animistischen Volksglauben verbunden. Nachdem dieser aber so eng mit dem Buddhismus verbunden ist, ist es oft schwer eine Trennung zwischen diesen beiden Religionen zu ziehen.


Für die Ladakhis spielt der Glauben um Geister rund um Haus und Felder noch immer eine bedeutende Rolle. Die Vertreibung von bösen Geistern und das Anlocken von Guten ist trotz der Verbreitung des Buddhismus noch immer wesentlich.
Eine detaillierte Einführung in den tibetischen Buddhismus finden Sie hier.


Alte mystische Traditionen
Amchis, Schamanen & Orakel
Ladakh ist ein Land mit vielen Traditionen und Glaubensrichtungen. Lange bevor der Buddhismus in diese abgelegene Region gebracht wurde, haben Schamanen und andere weise Männer und Frauen ihr Wissen mit den Menschen, die auf der Suche nach Heilung und Rat waren, geteilt. Die Mystik der schamanischen Trance und Amnesie in der rituellen Heiltradition wir in der ladakhisch-tibetischen Kultur seit Jahrhunderten praktiziert. Diese Institution inkludiert Lha-pa und Lha-mo (Orakel), Amchi (lokale Medizinmänner), und Onpo (Astrologen). Diese Schamanen werden für Gesundheit, Krankheit, Heilung, Rituale und Voraussagen konsultiert.


Wer sind Onpos?
Onpos, Experten in tibetischer Astrologie mit schamanischen Zügen, waren ursprünglich eine eigene Sekte von Lamas. Sie dürfen heiraten, leben mit ihren Familien und werden sie von Dorfbewohnern für astrologische Voraussagen konsultiert. Von großer Bedeutung ist der Onpo, wenn jemand stirbt, denn der Onpo begleitet den Toten durch das 49-tägige Bardo, dem Zwischenzustand ab dem Moment vor dem Tod bis zur Wiedergeburt. Auch bei Geburten und Hochzeiten ist der Onpo ein gefragter Spezialist. Jedes Kind erhält kurz nach der Geburt sein persönliches Horoskop und wenn zwei den Bund der Ehe eingehen wollen, wird zuerst einmal der Onpo gefragt, ob man überhaupt eine Zukunft miteinander hat. Daneben vollführen sie Rituale für lokale Gottheiten.


Wer sind Orakel?
Es gibt viele traditionelle Heiler, die Lha-pa (männlich) oder Lha-mo (weiblich) genannt werden, was soviel wie „göttliche Person“ bedeutet. Während einer Trance verkörpert sich ein Geist oder eine Gottheit in diesen Personen. Die Orakel versetzen sich in Trance und vollführen die notwendigen Heilungen für ihre Klienten, aber sie sind nachher nicht mehr imstande, sich an irgendetwas während dieser Zeit zu erinnern.


Neben körperlichen Beschwerden und geistigen Störungen, werden auch Krankheiten, die aufgrund von schwarzer Magie oder bösen Geistern hervorgerufen wurden, geheilt. Auch Tiere werden auf diese Art geheilt. Die wichtigste Tätigkeit dieser Schamanen liegt im Aussaugen krankheitsverursachender Objekte.


Der schamanische Kult ist eine faszinierende Brücke zwischen schamanischer und buddhistischer Religion, zwischen alter und neuer Ära. Bis heute sind diese Institutionen ein wichtiger Faktor im Leben der Ladakhi.


Wer sind Amchis?
Amchis, tibetische Mediziner, sind ähnlich westlichen Ärzten auf die Behandlung von physischen Krankheiten spezialisiert. Der Ursprung der Krankheit und die tatsächliche Behandlung der Krankheiten unterschieden sich jedoch erheblich zur westlichen Sichtweise. Im Gegensatz zur Schulmedizin ist seine Betrachtungsweise eine ganzheitliche. Nicht nur physische, auch psychische und religiöse Komponenten spielen in der Diagnostik und Behandlung eine große Rolle. Ihre Diagnose erfolgt durch das Lesen des Pulses, den Geschmack und Geruch des Urins und andere Methoden. Wichtig ist hier auch, dass der Amchi Mitgefühl und erleuchtetes Wissen für den Patienten fühlt.


Diese Tradition, die den Amchis zufolge bereits von Buddha selbst begründet wurde, wird folgedessen schon sehr mehr als zweitausend Jahre praktiziert. Die tibetischen Mediziner können dabei auf überragende Erfolge zurück greifen, so wurden bereits im 5. Jahrhundert Operationen am Auge durchgeführt. Generell ist die tibetische Medizin aber wenig invasiv, man bedient sich hauptsächlich selbstgemachter Pillen oder Pulver aus Kräuter und Mineralien, die während anstrengender Touren meist selbst gesammelt werden.


In Ladakh unterscheidet man zweierlei Amchis: 1. „Geistliche“ Amchis. Das sind Mönche, die mehrere Jahre auf der Universität tibetische Medizin und Astrologie studiert haben. 2. „Nicht geistliche“ Amchis. Das sind oft ganz einfache Bauern, die ihr Wissen und Können von einer Generation an die nächste weitergegeben haben. Trotz der fehlenden universitären Bildung sind auch diese Amchis oft bewundernswerte Mediziner und hochgeachtet.

Wir – das sind Robert Wolf, Niku Aschdjai und Christian Hlade – sind seit vielen, vielen Jahren ganz große Fans dieses einzigartigen Flecken Erde.
Wir sind den Menschen und der Kultur von Ladakh stark verbunden.
Wir wollen Ladakh etwas bekannter machen und zu einem Besuch dort anregen bzw. eine Plattform für andere Ladakh-Fans zum Austausch von Infos schaffen.


Christian Hlade
Gründer & Leiter von Weltweitwandern
Ehrenobmann der Friends of Lingshed


Jg. 1964, Studium der Architektur an der TU-Graz, Dipl-Ing., Diplomarbeit: „Dorfschule in Ladakh“.
Viele ausgedehnte Reisen auf allen Kontinenten der Erde, 100e Diavorträge und Fotoausstellungen.
Seit 15 Jahren Organisation und Leitung von Wanderreisen in die ganze Welt. Durch fast 3 Jahre Auslandsaufenthalte kennt er sehr viele Trekkingrouten aus eigener Erfahrung.
Im Jahr 2000 war er 6 Monate in Ladakh um in einem abgelegenen Himalaya-Bergdorf eine solarbeheizte Dorfschule zu errichten. Nähere Infos: www.lingshed.org. Um diese „Auszeit“ zu finanzieren wurde die schon seit vielen Jahren bestehende nebenberufliche Tätigkeit des Reiseveranstaltens ausgeweitet: Dies war die Geburtsstunde der Firma „Weltweitwandern“.
Nachdem also ein soziales Projekt den Ausgangspunkt für die Tätigkeit als Reiseveranstalter bildete, spielen nachhaltige und sozialverantwortliche Kriterien von Beginn an bis heute eine große Rolle bei Weltweitwandern.
Seit 2001 verheiratet mit Carmen Tatschl-Hlade. Drei Kinder: Laura 2002, Lino 2004, Leo 2010


Robert Wolf

Mitarbeiter und Ladakh-Experte von Weltweitwandern


Jahrgang 1968, nach dem Abitur Ausbildung zum Touristikkaufmann.

Tätigkeiten u.a. als Reiseleiter und Dolmetscher. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Natur und betreibt sehr gerne Sport. Nach längerem Auslandsaufenthalt wieder zurück in der Steiermark möchte er seine Begeisterung für fremde Länder und deren Kultur an unsere Kunden weitergeben. Bei Weltweitwandern ist Robert zuständig für den Vertrieb und die Reiseorganisation für Lateinamerika, Südeuropa und Ladakh.



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Tel.: 0043 316 583504 0
Fax: 0043 316 583504 50
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Weltweitwandern in aller Kürze
12 MitarbeiterInnen im Büro in Graz und weltweit über 500 Menschen im Team als FührerInnen, KöchInnen, PartnerInnen, etc. Pro Jahr ca. 2.500 KundInnen in 400 Reisegruppen in 50 verschiedenen Länder.


Firmenvision
Gehen & Erleben. Unsere Wanderreisen ermöglichen Begegnungen von Menschen, Kulturen und mit der Natur: Einsichten in andere Lebensweisen bekommen, voneinander lernen und den Horizont erweitern.

„Als ich kurz vor der ersten Landung in Ladakh aus dem Flieger gesehen habe, wusste ich, dass ich hier ein zweites Zuhause gefunden habe. „

Christian Hlade